Die Erbin des Lichts
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Die Kleinreiche zittern unter der Herrschaft ihrer Herrn, die wiederum die Stadt des Orakels fürchten. Allzu oft ziehen die Krieger des Glaubens zu ihren Säuberungen aus und brennen Städte nieder – sei es wegen wirklicher Häresie oder aus politischen Erwägungen.
Das Orakel in der Zitadelle schweigt und nimmt blutige Opfer. Jeder, der den „Gang auf dem Feuer“ wagte, um Gott in sich manifestieren zu lassen, wurde gnadenlos aufgelöst. Die Zitadelle ist beherrscht von Intrigen; nicht der wahrhaft Gläubige sitzt an der Spitze der Priester, sondern jener, der am besten intrigiert und die meisten Druckmittel besitzt.
Antonya Terhune, Nichte des amtierenden Petre Terhune, sagt ihrem Onkel den Kampf an. Er habe ihren Vater ermorden lassen und regiert das Reich Adalon von der Stadt des Orakels aus. Zwar hat Antonya keine Beweise für ihre Abstammung, aber das freizügige Leben Petres Halbbruders ist nur allzu bekannt. Erste Erfolge Antonyas sind erzielt, als es ihr gelingt, mit Hilfe eines Grafen eine zweite Provinz zu erobern und die beiden zu einer Zusammenarbeit zu bewegen. Bald schon träumen viele von einer besseren Zukunft ohne Säuberungen, von einem Glauben, wie er in der alten Zeit war, und von geeinten Großreichen statt kleinen, ständig im Krieg liegenden Provinzen.
Doch Verräter warten nur auf eine Gelegenheit und in Unbedachtheit hat Antonya schon lange die Aufmerksamkeit ihres Onkels und des Obersten Priesters auf sich gezogen...
Das Buch erhält 4 von 10 Punkten
„N. Lee Wood ist eine großartige Schriftstellerin“. So lobt die New York Times auf dem Buchrücken. Mag dies für die englische Ausgabe gelten. Die Übersetzung ist... grausam. Es findet sich fast keine Seite, auf der nicht ein grammatischer Fehler und/oder ein Rechtschreibfehler ist. Oftmals kommen noch Ausdrucksfehler hinzu, so dass mit einem mal Katapulte verfeuert werden statt deren Munition. Als Beispiel wirkt das Wort „Beschiessung“ einfach nur seltsam. Was ist an dem Wort „Beschuss“ so schlimm?
Wer auch immer verantwortlich ist, Lektor oder Übersetzer, der hat geschlampt. Von Übersetzern erwarte ich, dass Sie auch grammatisch sauber übersetzen können, für die Rechtschreibung gilt gleiches. Wenn der Lektor oder Korrektor so etwas dann auch noch übersieht...
Ja, meist fehlende Buchstaben, vertauschte Buchstaben oder falsche Konjunktion. Man kann es sich bei mehrmaligem Lesen denken, aber es wirft den Leser aus dem Rhythmus.
Das Papier ist bei diesem Buch auch erstmals Punkt meiner Kritik. Es ist zu dünn. Oft blätterte ich mehrere Seiten um und verlor völlig den Faden – bei manchen haarsträubenden Konstruktionen zuvor um so mehr.
Es gibt auch Negatives, das vermutlich der Autorin anzulasten ist. „Der Qazaq“. Ich hielt es für einen Titel wie „Kriegsherr“ und stellte 100 Seiten später fest, dass es ein Volksstamm ist. Armbrüste verschießen hier Pfeile statt der Bolzen, mit denen sie funktionieren sollten. Ein Detail? Ja, aber auch die machen einiges aus. Während der ersten Hälfte des Buches erschlugen mich Namen. Namen, mit denen ich nichts so recht in Verbindung bringen konnte und die einander mitunter zu sehr ähnelten wie beispielsweise Cristan und Crescan... allzu oft blätterte ich zurück um nachzusehen.
Auf Absätze wurde verzichtet. Das Papier ist zu teuer? Selbst so dünn? Ich ziehe jedenfalls einen Absatz (mindestens!) bei einem Szenenwechsel vor, der mehrere Stunden (oder noch mehr) überbrückt. So wirkte es allzu oft unsinnig: „Wieso ist sie plötzlich da?“.
Logikfehler finden sich ebenfalls. Wieso wird es WÄRMER wenn Wolken aufziehen? Ich kenne das seltsamerweise anders. Wie kann man von einem „Gordischen Knoten“ sprechen? Den gibt es in dieser Welt nicht, die Leute können den Ausdruck nicht kennen und was spricht dagegen, einfach zu sagen "Wenn der Knoten sich nicht lösen lässt, schlag ihn durch“?
Die Geschichte selbst ist im Wesentlichen vorhersehbar aber in den Details des Ablaufes dennoch interessant. Die Spannung verliert sich gegen Mitte des Buches als immer mehr klar wird, das Dinge zu geschehen HABEN. Gegen Ende ist zwar keine Spannung im eigentlichen Sinne mehr vorhanden, dennoch fand ich es interessant, wie die Dinge sich auflösten.
Deus ex machnia könnte man fast behaupten, die Autorin nennt sie sogar beim Namen: Gott oder das Unheimliche. Hochzuhalten ist Realismus. Keine strahlenden Helden, eher verzweifelte, keine riesigen Heldentaten sondern gute Planung ohne allzu offensichtliche Zufälle.
Letzten Endes kann ich nicht sagen, wie stark die absatzfreie Textaufbereitung, die pausenlosen Fehler und die seltsame Ausdrucksweise mir das Lesen schwer machten. Die Lust verlor ich darüber auf jeden Fall und die Geschichte mag bei einer besseren Aufbereitung sicherlich mehr verdienen. Hier wurde einfach geschlampt und dies macht diesen „Tipp des Monats“ nicht gerade zu einem solchen. Wenn es wirklich ein „Treffen von J’eanne d’Arc und Marion Zimmer Bradley“ ist, wie dem Werbetext zu entnehmen, dann bin ich weiß Gott froh, dass sie sich niemals trafen.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
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