Die Gelehrten der Scheibenwelt
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Thaum zu spalten ist eine etwas heikle Angelegenheit. Zwar wird von den Zauberern die Chance von einem Fünfzigstel, dass alles um sie herum in die Luft fliegt, als verschwindend gering und vernachlässigbar eingestuft, und alles geht gut, eine dünne Eisschicht bei Raumtemperatur hinterlässt jedoch einen etwas seltsamen Nachgeschmack, was Wahrscheinlichkeiten angeht.
Und erst die Nebenwirkungen dieses Experiments! Die Zauberer erhalten eine kleine Kugel mit lauter Nichts, Feuer, Eis und...Kugeln darin. Langweilig... bis einige Studenten lustige Spielchen mit den Kugeln erfinden und die „ernsthaften“ Zauberer schließlich eine Welt mit Leben kreieren.
Nicht sehr erfolgreich allerdings. Der arme Rincewind, der mittels magischem Anzug auf die Welt projiziert wird bekommt Kopfweh von Meteoriteneinschlägen, Überschwemmungen und Eiszeiten. Götter und so wichtige Dinge wie Narrativium und Chelonium fehlen ganz einfach. Die Zauberer sind nahe daran, alles aufzugeben: Diese Welt weiss einfach nicht wie sie sich zu verhalten hat! Und wenn sich doch einmal Intelligenz entwickelt, wird sie vom nächstbesten Meteoriten erschlagen...
Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.
Eine typisch-komische, durchgehend unterhaltende und leicht zu genießende Scheibenwelt-Lektüre?
Nein. Mit der Co-Autorenschaft von Ian Stewart und Jack Cohen dient Pratchett sogar eher „nur“ als Zugpferd. In die Geschichte der Zauberer eingebettet sind wissenschaftliche Erklärungen unserer Welt bzw. unseres Universums; letztendlich machen diese sogar den Hauptteil aus.
Ein einigermaßen solides Grundwissen und Interesse in und an den Naturwissenschaften sollte vorhanden sein, ansonsten kann das Buch vermutlich nur als Tortur bezeichnet werden. Für alle Naturwissenschaftler, welche keine Lust mehr auf vollkommen triste „Schulbücher“ haben und die nach nichts Speziellem suchen, ist dieses Buch aber durchaus mehrere Blicke wert.
In vergleichsweise lockerem Ton wird die Geschichte der Erde erzählt; einige populäre Theorien werden widerlegt oder zumindest deren schwächen und Alternativen gezeigt; eigene Theorien werden dargelegt. Die Geschichte Pratchetts ist vergleichsweise lau und ohne den wissenschaftlichen Lehrzweck müsste man sie vermutlich als absoluten Schrott abstempeln. Im Zusammenhang jedoch genau das richtige, wenn man weiss, worauf man sich einlässt: Naturwissenschaftliche Erweiterung der Allgemeinbildung.
Wie ich schon beim zweiten Teil (den ich als ersten las) schrieb: Viele Schulbücher könnten sich einiges abgucken.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- Es gibt nirgends Schildkröten - Ponder Stibbons
Diese Rezension bewerteten 9 positiv und 5 negativ. (11919 Leser bisher.)
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