Buch-Cover, Chelsea Monroe-Cassel: From the Sands of Dorne: Eine Ergänzung zu A Game of Thrones - Das offizielle Kochbuch

From the Sands of Dorne: Eine Ergänzung zu A Game of Thrones - Das offizielle Kochbuch

Originaltitel: From the Sands of Dorne: A Feast of Ice & Fire Companion Cookbook [AME]
Übersetzer: Diana Bürgel
Genre: Sekundärliteratur
Seiten: 44
Erschienen: 12/2015 (Original: 2015)
ISBN: 978-3-938922-93-4
Preis: 9,95 Euro (Hardcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 6/10 Punkte, Kann-Lektüre

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Kurz & Knapp

  • Hochwertige Aufmachung
  • Nicht immer Romanbezug
  • Irdische Perspektive

From the Sands of Dorne ist ein Ergänzungsband zum offiziellen Kochbuch zu A Game of Thrones. Auf 44 Seiten sammelt es Rezepte aus Dorne, einer Region im tiefen Süden von Westeros.

Das Buch erhält 6 von 10 Punkten.

Hochwertige Aufmachung

Gleich auf den ersten Blick fällt die hochwertige Aufmachung des Kochbuchs auf - die 17 Rezepte (davon sind ungefähr die Hälfte Desserts oder Getränke) werden optisch ansprechend in Vollfarbe und mit liebevollen Fotos präsentiert.

Bezug zu den Romanen

Ein Teil der Rezepte sind von Buchpassagen inspiriert (selbst aus dem noch nicht veröffentlichten und von Fans sehnsüchtig erwarteten Winds of Winter!), bei den entsprechenden Rezepten findet sich dann zur Einleitung ein Zitat aus den Romanen.

Es wird allerdings sehr deutlich, dass es sich lediglich um einen Ergänzungsband zum "großen" Kochbuch (A Game of Thrones - Das offizielle Kochbuch) handelt - oft hat man das Gefühl, dass die Autorin (die auch Co-Autorin des großen Kochbuchs ist) die Bücher nach übrig gebliebenen Rezepten durchforsten musste; so findet sich auch schon mal dasselbe Zitat für zwei Gerichte oder es wird für eine Beilage aufs Vorgängerbuch verwiesen.

Irdische Inspiration

Ein Großteil der Rezepte ist allerdings erfunden oder von irdischen Rezepten inspiriert - wenn auch, wie im Vorwort und in den ergänzenden Texten zu den Rezepten klar wird, sehr durchdacht in Bezug auf Stimmigkeit von Zutaten und Zubereitung. Hier stehen natürlich, wie es sich für die in Westeros für ihre Schärfe bekannte dornische Küche gehört, Chili- und Pfefferschoten im Vordergrund. Praktischerweise stellt die Autorin (die sich, etwas überraschend, im Nachwort als gänzlich intolerant in Sachen Schärfe outet und ihren zahlreichen Vorkostern dankt), den Rezepten eine Übersicht über (irdische) Pfefferschoten voran.

Lust zum Ausprobieren

Die Bandbreite der Rezepte reicht von äußerst originell (z.B. einer Mandelschlange statt der in Dorne beliebten Delikatesse, der Giftviper) bis hin zu generisch (pikantes Fladenbrot). Einiges ist offensichtlich Füllmaterial, beispielsweise ein "Rezept" für Granatapfelsirup - Hauptzutat ist hier, Überraschung, Granatapfelsaft.

Dennoch macht schon die Lektüre der Rezepte Lust, diese auszuprobieren. Sie sind allesamt ausführlich beschrieben, allerdings wären manchmal Angaben zum Schwierigkeitsgrad nützlich gewesen, da lediglich (teils sehr optimistische) Schätzungen der Vorbereitungs- und Kochzeit angegeben sind - zumal die Komplexität der Gerichte stark schwankt (vom aufwändigen Lammgericht bis zur Granita).

Stilproblem

Selbstverständlich steht auch From the Sands of Dorne vor dem Stilproblem, das sich wohl sämtlichen Autoren von Fantasy-Kochbüchern stellt - nämlich der Frage, ob man die Rezepte aus der Fantasy-Welt heraus erzählt oder einen irdischen Stil bevorzugt.

Chelsea Monroe-Cassel hat konsequent letzteres gewählt, was teils in irritierenden Konjunktiv-Formulierungen beispielsweise darüber, womit "ein dornischer Bürger den Tag beginnen würde", gipfelt. Letztendlich ist dies sicherlich Geschmackssache, ich hätte mir allerdings etwas mehr Immersion gewünscht - selbst die Zutatenlisten hätte man problemlos etwas stimmungsvoller formulieren und Angaben wie eine "800g-Dose Kichererbsen" vermeiden können.

Auch die Bezüge zu realen Mittelalterrezepten sind sicherlich interessant, führen aber oft zu merkwürdigen Diskrepanzen, wenn beispielsweise das Rezept für mittelalterliche Cremetörtchen mit einem Zitat aus einem der Romane eingeleitet wird, aber an ein überliefertes irdisches Rezept aus dem 16. Jahrhundert angelehnt ist.

Der Kochtest

Man sollte ein Kochbuch natürlich nicht rezensieren, ohne zumindest einige der Rezepte probezukochen - ich habe mich hierbei allerdings, auch wegen der geringen Auswahl an Hauptgerichten, auf einen Snack (geröstete Kichererbsen) und eine Beilage (gefüllte Pfefferschoten) beschränkt. Da mein Mitkoch und ich schon bei der Zutatenauswahl leicht von den Vorgaben abwichen, ist diese Kritik sicherlich mit Vorsicht zu genießen - dennoch war keines der beiden Rezepte völlig überzeugend, sondern (zumindest bis zum Nachbessern) etwas fade.

Fazit

Trotz des geringen Umfangs und der nicht immer überwältigenden Rezepte ist das Buch für Fans (und Besitzer des großen Kochbuchs) sicherlich eine Bereicherung - insbesondere natürlich für Dorne-Liebhaber. Wer allerdings nach einem umfassenden Fantasy-Kochbuch sucht (und am Ende gar mit scharfem Essen nichts anfangen kann), ist sicherlich weniger gut damit beraten.

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Avatar von Philipp Rezension von: (Grimoires.de)
Philipp hat zwar Astrophysik studiert, liest aber dennoch lieber Bücher, die nicht im Weltraum spielen. Er ist seit langen Jahren Pen-and-Paper-Rollenspieler und Webmaster des Phileasson-Projekts, einer Fan-Seite zu einer der bekanntesten Kampagnen des Fantasy-Rollenspiels Das Schwarze Auge.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .



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