Buch-Cover, D Fries: Lasset das Drama in Rom beginnen

Lasset das Drama in Rom beginnen

Serie: Chroniken des Lichts (#1)
Autor: D Fries
Genre: Urban Fantasy
Seiten: 133
Erschienen: 10/2013 (Original: 2013)
ISBN: 978-3-939727-34-7
Preis: 7,90 Euro (Softcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut

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Rafe (auch genannt "Mr. Universum" oder "Gott" - zumindest nach eigenem Bekunden) ist ein Krieger des Lichts. Na gut, er ist es erst, wenn seine Ausbildung mit der Prüfung, seinem ersten Auftrag mit der zugeteilten Partnerin, abgeschlossen ist. Aber hey, wer kann den ernsthaft daran zweifeln, dass ausgerechnet Rafe scheitern soll? Ausgebremst wird er jedoch schnell: Ausgerechnet Jenny, die "Zicke des Todes" soll seine Partnerin sein. Haben die Götter den Verstand verloren, oder was? Aber Diskussion gibt es nicht: Gemeinsam müssen die beiden nach Rom, um die junge Isabella zu beschützen.

Das Buch erhält 6-7 von 10 Punkten.

Rafe ist der Ich-Erzähler dieser Geschichte und schon obige Beschreibung dürfte den Grundton herüberbringen: überhebliche Rechthaberei. Es überrascht kaum, dass Rafe sich mit Jenny arrangieren muss - und feststellt, dass sie nicht einfach nur unnütz ist. Mit viel Action und Dämonen, die von normalen Menschen einfach ignoriert werden, ist Lasset das Drama in Rom beginnen auf keinen Fall tiefgehend, aber eine flotte Zwischenlektüre.

Widerwillige Partner

Was passiert, wenn Oberzicke und selbst ernannter Mister Universum gezwungen werden, in einem Team zusammenzuarbeiten? Diese Grundidee ist uralt. Und natürlich lernen die beiden durch verschiedene Spannungen und Schwierigkeiten, tatsächlich zusammenzuarbeiten.

Ebenso alt ist, dass sich die beiden nicht ausstehen können - zumindest zunächst und vorgeblich. Denn relativ schnell rutscht Rafe heraus, dass Jennys Kleid total sexy ist. Aber hallo - das ist Jenny?!? Da kann man doch nicht so drüber denken!

Wie das Ganze (zumindest ansatzweise) endet, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Dieser mehr oder weniger romantische Subplot ist eher das, was sich vermutlich durch die Romanreihe ziehen wird. Zunächst haben die beiden jedoch ihre Prüfung in Rom zu bestehen - und eine Unschuldige zu retten.

Beschützer vor ... ja wovor eigentlich?

Denn in Rom müssen die beiden die junge Schauspielerin Isabella beschützen. Wovor? Tja, gute Frage. Ist aber auch egal, Isabella wird geschnappt und in Sicherheit gebracht. (Hat da jemand "entführt" gesagt?).

Doch welch Überraschung: Isabella kann es so gar nicht schätzen, dass man sie einfach so einsperrt - immerhin muss sie zu einer Probe erscheinen oder verliert ihre Rolle. Dass man aber auch so kleinlich sein kann, wenn jemand einem das Leben rettet ...

Dämonen und blinde Menschen

Allerdings zeigt sich schnell, dass Isabella wahrhaft Schutz benötigt: Einige Dämonen aus den römischen Katakomben haben es auf sie abgesehen - und es gelingt ihnen auch, die beiden Prüflinge auszutricksen.

Aber für Rafe ist klar: Isabella muss um jeden Preis gerettet werden - da darf man auch in den Vatikan einbrechen und eine Spur der Zerstörung hinterlassen, die ein Erzdämon schon mühe anzurichten hätte ...

Diese Zerstörung samt einstürzendem Petersdom scheinen normale Menschen ebenso wenig zu bemerken wie Dämonen und Vampire. In diese Hinsicht erinnert der Roman an TV-Serien wie Buffy: Dämonen und andere Wesen sind überall, aber Menschen ignorieren sie einfach - bis auf die Helden.

Simple Handlung

Solche Blindheit kann die suspension of disbelief erschüttern: Wenn es zu unglaubwürdig wird, bricht eine Geschichte für den Leser zusammen. Dies geschieht hier nicht: Lasset das Drama in Rom beginnen ist einfach und actionreich aufgebaut. Figuren und Leser haben keine Chance, groß über etwas nachzudenken.

Daher nimmt man es auch einfach so hin, wenn der Petersdom ohne größere Konsequenzen zusammenbricht und dass die Protagonisten das einfach so in Kauf nehmen. Logik? Ach, fangen wir gar nicht damit an, denn das wäre unangemessen. Dennoch kann dies natürlich störend wirkend.

Stil und Humor

Das gilt auch für den Humor und den generellen Stil: Immer wieder gibt es stirnschlagende Äußerungen, bei denen man wahlweise auch nur noch Augen verdrehen oder Kopf schütteln kann. Zynismus und Sarkasmus muss man ertragen können - wobei man bei einigen Witzen deren Güte durchaus infrage Stellen darf: "Immud"-Dämonen (mal rückwärts lesen) fand ich jetzt nicht so pralle.

Insgesamt scheint sich der Stil mit einfacher Handlung und mit Rafes überheblicher Erzählweise an ein eher junges Publikum zu wenden. Erneut möchte ich den Vergleich mit der Episode einer TV-Serie anführen: Es geht stetig vorwärts, mit 133 (eBook: 174) Seiten in recht großer Schrift ist das Ende schnell erreicht - und am Ende ist nichts von Konsequenz geschehen. Das hat keinen Tiefgang, kann aber gelegentlich unterhalten.

Fazit: Funktionierende Standardformel

Dies ist auch mein Fazit: "Urban Fantasy Fernsehepisode in Romanform" - ohne Tiefgang, flott und kurzweilig aber ohne etwas wirklich Herausragendes. Er nutzt eine erprobte Standardformel und die funktionier auch - aber ein Muss ist der Roman deswegen nicht.

Das Richtige, um sich zwischendurch Zeit zu vertreiben, ohne komplexen Ideen oder Handlungen zu folgen.

P.S.: Kindle-Besitzer können die Kindle-Version bereits für 0,99 Euro erhalten.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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