Fantasy Taschenkalender 2016 (Anthologiekalender)
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In einem Kalender trägt man halt seine Termine ein. Was gäbe es da noch zu sagen? Vieles: die Geschichte von Kalendern ist faszinierend, hat hier jedoch keinen Platz. Geschichten sind aber ein Stichwort, das zum Fantasy Taschenkalender 2016 des Machandel-Verlags passt. Dem jeweiligen Blatt der aktuellen Woche ist nämlich entweder ein Bild oder eine Kurzgeschichte gegenüber. Dieser Fantasykalender 2016 ist daher gleichzeitig eine Anthologie - also ein Anthologiekalender.
Wochenkalender
Erstes Kriterium bei der Kalenderwahl ist zumindest für mich der Kalender selbst, also der Raum für Einträge, die zugleich Wochentage, Datum und so weiter darstellt. Zugegeben ist das aber das Langweiligste an einem Kalender.
Daher mache ich es kurz: Der Fantasy-Kalender 2016 ist ein Wochenkalender. Sprich: Auf einer Seite ist jeweils eine Woche abgebildet und bietet pro Tag etwa 11,5 x 2,4 cm Platz für Notizen. Das reicht zwar nicht für ausführlichste Vermerke wie in einem Chefkalender, aber allemal für Vermerke zu Geburtstagen, ein bis zwei Terminen oder - wie mir empfohlen wurde - zur Redaktionsplanung.
Interessanter ist: die Kalenderblätter lassen sich heraustrennen. Denn auf der Rückseite eines Kalenderblatts ist immer ein weiteres mit Wochenaufdruck. Entfernt man alle Blätter, bleibt nach Ende des Jahres eine Sammlung aus Geschichten und Fantasy-Bildern.
Anthologiekalender mit Kürzestgeschichten
Vom Anthologiekalender bleibt am Ende also die Anthologie mit ihren Geschichten. Diese insgesamt 41 Geschichten von unterschiedlichen Autoren sind sehr kurz. Kurzgeschichte trifft es nicht. Hier muss schon der Begriff Kürzestgeschichte herhalten - eigentlich sind es sogar Noch-Kürzer-Geschichten, denn die maximal drei Seiten einer gängigen Definition werden hier immer unterboten. Maximal eine DIN-A-5-Seite sind diese Geschichten lang.
Und was sind das für Geschichten? Fantasygeschichten natürlich und zwar ganz unterschiedliche. Manche sind vorhersehbar. Manche wechseln zu einer unüblichen Perspektive. Viele greifen typische Situationen der Gattung auf - eine einzelne Szene, die aus einer längeren Geschichte stammen könnte. Pointen und Twists findet man öfter. Auch werden bekannte Geschichten aufgegriffen und verändert: Die Schneekönigin, die Meerjungfrau. Manchmal bleibt die Geschichte auch für sich stehen, mit einem offenen Ende, das eigene Interpretation erlaubt und fordert.
Insgesamt begegnet einem übers Jahr eine sehr bunte Mischung an Geschichten - den längeren Zeitraum kann ich natürlich nicht simulieren, aber wenn ich von mir auf andere schließen kann, wird der Kalender sowieso schon vor der jeweiligen Woche durchblättert und gelesen. Und apropos bunt ...
Fantasy-Bilder
Nicht immer ist einer Kalenderseite eine Geschichte gegenüber: In einigen Wochen finden sich stattdessen Bilder. Auch hier gibt es sehr unterschiedliche Stile von klassischen Illustrationen bis hin zu plastikhaften Computergrafiken.
Ich gestehe: Die Texte ziehen mich deutlich stärker an als diese Bilder. Insbesondere die glatt wirkenden (Computer-?)Grafiken wie auf dem Deckblatt sind nicht mein Ding. Da halte ich es lieber mit ausgebleicht wirkenden Bildern oder Zeichnungen wie die von William H. Robinson auf der letzten Seite. Schade übrigens, dass häufig die Namen der Künstler bzw. die Quelle fehlen. Von manchen - Künstler oder Werk, zu dem sie veröffentlicht wurden - hätte ich gerne mehr gesehen, denn neugierig machten sie mich.
Fazit: Einen Anthologie-Kalender finde ich eine schöne Idee - und die Kürzestgeschichten kann man auch prima mehrfach lesen. Wer einen Wochenkalender für 2016 sucht, sollte mindestens einen Blick in die Probe werfen.
Erhältlich ist der Kalender nur direkt über den Machandel-Verlag (machandelverlag@googlemail.com)
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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