Der Tag des Zorns
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Die riesige Stadt Xorlosch, das Hauptreich der Zwerge, erstrahlt in Pracht. Im Frieden mit dem Gottdrachen Pyrdacor gedeihen die Stämme prächtig.
15 Jahre ist es nun her, dass Calaman, der Sohn eines Sippenführers auszog, um die Aufgabe, die ihm Aghira, die schönste Frau in Xorlosch, stellte, zu lösen und sie zu heiraten: Er soll ein Stück aus dem Hort des Gottdrachen entwenden.
Von den meisten Zwergen schon als tot abgestempelt kehrt Calaman schließlich doch noch nach Xorlosch zurück - mit dem verlangten Beutestück, das er dem schlafenden Drachen entwendete.
Ende gut, alles gut? Keineswegs, denn plötzlich haben einige Zwerge etwas dagegen, dass Calaman eine Zwergin ihrer Sippe heiratet. Und zudem: Was ist er schon mehr als ein Angeber? Er behauptet zwar, einen Stirnreif aus Pyrdacors Hort entwendet zu haben aber er kann überall her stammen!
Zumindest die letzte Frage ist schnell geklärt. Ein Geode bringt Klarheit darüber, dass der Reif eine starke Drachenaura ausstrahlt. Doch auch dies ist nicht das Ende, denn die Priester des Angrosch dürfen nichts von der Angelegenheit erfahren - zu gefährdet wäre doch der Frieden mit den Drachen. Während Calamans Neider ihm auf verschiedene Arten zu schaden versuchen beginnen auch die Priester mit Ermittlungen und dunkle Wolken scheinen sich über der Hochzeit aufzutürmen. Letztendlich münden die Ereignisse, in deren Mittelpunkt das Artefakt steht, das Calaman aus des Drachens Hort entwendete, im Tag des Zorns....
Das Buch erhält 6 von 10 Punkten
Man reiche dem Lektor einen Duden und der Autorin am besten gleich mit! Denn wer so viele grammatikalische Fehler, ausgelassene Wörter, Wörter zuviel usw. in ein gedrucktes Werk bringt, der hat entweder geschlampt oder braucht wirklich eine Hilfe. In dieser Anzahl sind mir Fehler (zumal in einem gedruckten und veröffentlichten Buch!) bisher seltenst untergekommen...
Alten DSA Veteranen, welche die Box "Dunkel Städte, Lichte Wälder" besitzen dürfte die Geschichte nicht neu sein, findet sie sich doch als eines der einschneidendsten Erlebnisse in der Geschichte der Zwerge. In diesem Roman wurde sie "lediglich" nacherzählt - was recht vielversprechend klingt.
Die Realität sieht leider etwas anders aus. Xorlosch, die Prunkstadt der Zwerge. Vom Prunk bekommt man wenig mit. Atmosphäre fehlt. Xorlosch wirkt wie eine ganz normale Stadt, so gut wie nichts wird über sie gesagt und man kommt sich vor als sei man lediglich in einem Stollen mit ein paar Häusern.
Stellenweise findet sich kleine Unlogik, wie z.B. eine angeblich nicht gestellte Frage, die aber gerade gestellt worden war. Auch ist höchst diskutabel, dass ein Geode nur mit Worten (die nebenbei bemerkt erst mit einer Formel der menschlichen Magier, die zu dieser Zeitgar keinen Kontakt zu Zwergen hatten) einen Effekt hervorruft - pardon, aber aventurische Magie ist da doch ein wenig komplexer und die MAGIERFORMELN bei ZWERGEN dieser Zeit sind ein Anachronismus.
Auch die Ausdrucksweise stört manchmal. "Bratwurst" mag heute zwar treffend sein und evtl. hat es sie damals sogar gegeben - aber es wirkt als "modernes" Wort einfach unpassend.
Die Geschichte selbst greift mehrere Handlungsstränge auf, die für sich kleine Geschichten erzählen, wie die Wühlschratjagd von drei jungen Zwergen, und schließlich zusammen laufen.
Bis zur Hochzeitsfeier kommt es immer wieder zu kleinen Spannungsschüben, die jedoch bereits zwischendrin nachlassen. Nach der Hochzeit jedoch geht es nur noch abwärts, auch der dramatische Effekt einer das Ruder in die Hand nehmenden Aghira kann nicht mehr darüber hinweg täuschen was passieren wird. Das Ende zeichnet sich weit vorher ab.
Eigentlich schade: Die vielen Fehler und ein nicht überragend gezogener Spannungsbogen lassen diese Geschichte mit weit weniger zurück als die Vorlage hergegeben hat - zumal die Charaktere wirklich gelungen sind (allerdings nicht unbedingt wie man es für Zwerge erwartet).
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Diese Rezension bewerteten 3 positiv und 2 negativ. (9881 Leser bisher.)
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Lesermeinungen:
Name: Daniela Knor | Bewertung: (6) | Datum: 25.04.2003 00:00:00 |
Gastkommentar von Daniela Knor.
Über Geschmack läßt sich nicht streiten, deshalb kommentiere ich diesen Teil der Rezension nicht. Aber die vielen Druckfehler lasse ich nicht auf mir sitzen. Die waren im von mir am Computer erstellten Originalmanuskript definitiv nicht drin. An welcher Stelle des Veröffentlichungsprozesses sie hineingekommen sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Ein Manuskript wird immer mindestens noch von einem Lektor korrekturgelesen und spätestens ihm würden solche Fehler auffallen. Eine Wertung meines eigenen Buches nehme ich natürlich eigentlich nicht vor, aber ich muß hier eine Zahl eintragen, um den Kommentar abgeben zu können. | ||