Das Daimonicon
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Fenndricks Onkel Mocurion ist in einem südländischen Ort gestorben und somit fällt dem jungen Magier sein Besitz, vornehmlich ein Turm bei Schindmeringen, zu.
Voll Begeisterung begibt sich Fenndrick dorthin und schwelgt bereits in Träumen von "Fenndrakon von Havena", wie er sich als großer Magier zu nennen gedenkt.
Er will im Stile seines Onkels seine Forschungen - welche das auch immer gewesen sein mochten - fortführen, ganz im Sinne der schwarzen Gilde ohne jegliche Grenzen. Jedoch will er auch die Mahnungen seines Lehrmeisters, die ihm noch im Kopf herum schwirren, nicht gänzlich ignorieren.
Schon bald entdeckt Fenndrick die Bücher seines Onkels, darunter das Daimonicon - welche Art von Forschungen waren es, die sein Onkel hier wirklich vornahm? Fenndrick vermag es nicht, die Aufzeichnungen seines Onkels zu entziffern, da sie magisch verschlüsselt wurden und er das Lösungswort nicht kennt. Also widmet er sich der Lektüre des Daimonicons und stellt bald fest, dass eine Seite fehlt - war sie für den Onkel so wichtig, dass er sie auf seine Forschungsreise mitnahm, oder wohin ist sie verschwunden?.
Haben die Forschungen seines Onkels etwas mit dem schrecklichen Mord im Dorf zu tun? Zumindest die Dörfler scheinen dies zu denken, denn wäre da nicht die Borongeweihte Tessia, mit der Fenndrick sich ausgezeichnet versteht, hätte sie wohl kaum etwas von einer "Magierjagd" abgehalten.
Was ist das Geheimnis, das sich in den Forschungen und im Turm des Onkels verbirgt - und welcher Sinn steckt hinter dem grausamen Mord? Fenndrick bleibt allein schon aus Gründen eigener Sicherheit kaum etwas anderes übrig als zu versuchen, den Fall zu klären.
Das Buch erhält 8 von 10 Punkten
Ein Roman aus Aventurien, der Welt des Rollenspiels "Das Schwarze Auge".
Mit dem Daimonicon ist Markus Tillmanns weitestgehend ein gelungener magischer Kriminalfall in der Welt des Schwarzen Auges gelungen, der auch mit ein wenig Horror nicht spart. Wie ich plötzlich auf die Geräusche draußen und drinnen lauschte, als ich mich kurz nach Mitternacht entschloss, nicht mehr weiter zu lesen... An Spannung mangelt es der Geschichte keineswegs und die Einarbeitung in die Welt zeigt sich sehr positiv an der Tatsache, dass Schwarzmagier aus Erzählersicht nicht grundsätzlich als böse angesehen werden. Der hauptsächliche Kritikpunkt ist die Endlösung: Diese ist nun absolut unaventurisch, da kann auch, die durchaus stimmige "Falsche Pforte Uthars" kaum etwas ändern. Ein leichter schlechter Beigeschmack - doch der Rest stimmt bis auf Kleinigkeiten.
Nebenbei würde mich an dieser Stelle interessieren, wie der Künstler auf dieses Titelbild kommt. Um es kurz zu machen: Kein einziges der abgebildeten Wesen kommt vor. Vielleicht sollten auch die Künstler das Buch lesen, bevor sie zeichnen?!
Kleinere Schwächen sind minimale Logikfehler - wenn ein Mädchen zu Tode stürzt kann jemand, der nicht dort war auch nicht wissen, WIE sie gefallen ist; die vergangene Zeit ist an einer Stelle nicht wirklich nachvollziehbar; warum soll ausgerechnet ein Name das Lösungswort sein und nicht ein beliebiges anderes im Satz; ein Pergamentbild das plötzlich gerahmt ist.
"Nach des Tages..." aus dem Mund eines einfachen Bauern klingt unpassend und was "rechtschrittförmig" sein soll, habe ich bisher auch noch nicht heraus bekommen. Eine ständige Bezugnahme auf eine einzelne, eigentlich unbedeutende Person ist Geschmackssache.
Alles nur kleinere Kritikpunkte, die leicht vermieden werden könnten. Deutlich positiv empfand ich das Weglassen der äußeren Beschreibung beim Blick in einen Spiegel, ein abgenutztes Vorgehen, das nur allzuoft verwendet wird und eigentlich unnötig ist.
Fazit: Wer Aventurien und Krimis mit kleinem Horroreffekt liebt und mit einem nicht ganz aventurischen Ende leben kann, der darf beruhigt zulangen.
Nachtrag: Der Roman wurde mit dem Deutschen Phantastik Preis in der Kategorie Bester Roman debüt/national ausgezeichnet.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Diese Rezension bewerteten 7 positiv und 1 negativ. (10054 Leser bisher.)
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Lesermeinungen:
Name: Andrè Pietroschek (Website) | Bewertung: (10) | Datum: 05.09.2017 08:06:04 |
Klingt wirklich spannender, als manch anderer Ansatz. "Bei DSA nie was gegen Ina's Bilder sagen!" - War zu meiner Zeit wichtig, weil unumkehrbar alle gegen sich aufbringen +99 auf den Talentwert erhielt. ;-) Kenne den Cover-Artist hier nicht, doch mehr als die Hälfte aller DSA Romane haben Bilder, die mit DSA der Telenovela oder DSA dem Liebesroman aus den Achtzigern verschmolzen zu sein scheinen. Ein simples Strickmuster, ein typischer Protagonist und ein überschaubares Umfeld. Muss nicht scheitern und gilt als Tipp für Autoren, die neu in der Romanform sind und sich noch etablieren müssen. Da ich selbst mal auf'm Dorf anfing und unser echter Dorfdepp mich erst verklagen müsste: Ich gebe mal 10 Punkte für die Rezension. | ||