Die Vergessenen Schriften 8
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Als die Drillinge Phondrasôn verließen blieb er zurück: Gàlaidon. Es heißt, er sei ein Kaderier gewesen, ein Gestaltwandler, der von Tirîgon gestellt und getötet wurde. Carmondai ist stutzig: zu vieles klingt nicht überzeugend. Aber das Rätsel um das Ende Gàlaidons kann er nicht lösen. Wohl aber kann er von der Quelle des Gleichmuts berichten, Gàlaidon zu einem Mörder an allem und jedem machte.
Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.
Wie die anderen Vergessenen Geschichten richtet auch diese sich an Leser der Romane. In diesem Fall sollte man Dunkle Pfade gelesen haben. Dann kennt man nicht nur die Wahrheit hinter Gàlaidons Ende, sondern erkennt auch anderes allzu bekanntes wieder - und wird gut und kurzweilig unterhalten.
Vorgeschichte mit Bekanntem
Gàlaidon kennt der Leser als "Gegner" der Drillinge. In dieser Kurzgeschichte kehrt Markus Heitz jedoch nicht nach Phondrasôn zurück, sondern an den Anfang des ersten Albae-Bandes zurück. Carmondai berichtet, wie Gàlaidons im ursprünglichen Dsôn Faimon zum Meisterschüler des Assassinen Virssagòn wurde, Fuß ins Geborgene Land setzte - und sich von seinem Lehrmeister abwandte.
Auch weitere Figuren des dritten Albae-Romans trifft man: einzelne Ereignisse begründen spätere Handlungen, erklären diese. Markus Heitz hält hier kein Schild hoch, das den Leser schreiend darauf aufmerksam macht; aber jeder Leser wird die Stellen bemerken. Das ist schön, vermittelt es doch das Gefühl, auch wirklich im Albae-Universum zu sein.
Die frühen Schriften litten an einigen vollkommen unnötigen Kinderkrankheiten wie massenhaften Fehlern. Diese sind inzwischen behoben und Markus Heitz erzählt eine kurzweilige Geschichte. Hohe Spannung wird hingegen nicht erreicht, was gerade bei einer Geschichte über Assassinen ein wenig verwundert. Vielleicht, weil man den "Sieger" und den Ausgang schon kennt? Vielleicht aber auch, weil Gàlaidon recht distanziert bleibt. Die kurzen Kämpfe geben nur wenig Gelegenheit zum Mitkämpfen und seine Leistungen werden im Bericht zusammengerafft. Unterhaltsam ist die Geschichte aber trotzdem.
Bekannter Aufbau
Bei der achten Schrift kann man allerdings auch schon anmerken, dass sich die Kurzgeschichten sehr ähneln. Ja, es geht um unterschiedliche Figuren. Und ja, eine 50-Seiten-Kurzgeschichte ist allein durch ihre Form in bestimmten Bahnen eingeschränkt. Eine übliche Kurzform ist Normalität - Ereignis - Auswirkung/Handlung. Markus Heitz nutzt dies in seinen Geschichten. (Geschichten in denen nichts Besonderes passiert sind ja nun auch eher selten erzählenswert.) Dabei geht er auch öfter auf den normalen Alltag ein - normal aus Sicht der Albae. Dennoch ist der Ablauf mit mehreren Kämpfen oft recht gleich und bisweilen wünsche ich mir, dass einige Kämpfe doch mehr Details erhielten. Ja, ich weiß, das ist ein Assassine (und Alb) und ein einziger Dolchwurf tötet. Jedes Detail jeden Anschlags möchte ich auch gar nicht durchgekaut haben. Aber manchmal wünschte ich mir doch ein wenig mehr.
Am Ende bietet aber auch die 8. Vergessene Schrift eine halbe bis ganze Stunde gute Unterhaltung für Albae-Fans. Sie ist Überbrückungs-Lektüre, die man sehr wohl lesen kann, aber nicht um jeden Preis lesen muss; mit wenig Innovativem aber genau dem, was Albae-Leser erwarten.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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