Buch-Cover, Charlaine Harris: Cocktail für einen Vampir

Cocktail für einen Vampir

Originaltitel: Deadlocked [AME]
Serie: Sookie Stackhouse (#12)
Übersetzer: Britta Mümmler
Genre: Phantastik
Verlag: dtv
Seiten: 429
Erschienen: 03/2013 (Original: 2012)
ISBN: 978-3-423-21428-5
Preis: 9,95 Euro (Softcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut

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Es kriselt in Bon Temps: Der König von Nevada kommt zu Besuch und will das Verschwinden seines Stellvertreters aufklären. Bei der Willkommensparty erwischt Sookie dann auch noch eine Frau in Erics Bett, von der er ganz offensichtlich getrunken hat – und wenig später liegt sie tot im Garten des Vampirs. Mit einer Phiole Elfenblut, was sie zweifellos unwiderstehlich macht für einen Vampir. Mit Elfen hat Sookie ohnehin noch andere Probleme: Nicht nur will sie dem Fluch auf die Spur kommen, mit dem Desmond geschlagen wurde; auch muss sie sich um die Elfen im Nachtclub sorgen, die immer unruhiger werden. Und als ob das nicht reicht taucht Erics Vampirverlobte auf, Jannalynn will Sookie loswerden, Tara erwartet Zwillinge, und das Cluviel Dor scheint kein vollständiges Geheimnis mehr zu sein.

Das Buch erhält 7+ von 10 Punkten.

Der Roman wirbt damit, der Roman zur TV-Serie zu sein. In Wahrheit ist es umgekehrt und die Buchreihe ist deutlich fortgeschrittener; so fortgeschritten dass ein Neueinstieg nicht sinnvoll ist – und so fortgeschritten, dass langsam die Luft raus ist. Das hat auch die Autorin gemerkt und den Folgeband als vermutlich letzten angekündigt. Bis dahin bekommen Serien-Veteranen aber die übliche handlungsreiche Geschichte, die sich am Ende auflöst.

Vollgepackt mit Handlung(en)

Betrachtet man die Sookie Stackhouse Reihe insgesamt, so findet man stets eine Vielzahl an unterschiedlichen Handlungen. Einige kleine werden innerhalb eines Romans abgeschlossen; viele andere ziehen sich über die Romane hinweg, wie zum Beispiel das „normale“ Leben in Bon Temps. Auch hier ist dies der Fall. In den größeren Handlungen gib es Probleme in der Beziehung von Eric und Sookie, Probleme mit dem König und Probleme mit den Elfen. Eher im Hintergrund sind die Gestaltwandler und das „normale“ Leben, wobei diese auch immer wieder Auswirkungen auf die Haupthandlung haben – zum Beispiel durch Jannalynns fortgesetzte Aggressivität gegen Sookie. Und durch zunächst reichlich undurchsichtige Verbindungen zwischen Vampiren und Werwölfen.

Typisch für Sookie ist zu Beginn in der Tat kaum ein Durchblick möglich. Viele Fäden, viele Probleme türmen sich im ersten Drittel des Romans auf. Leicht kritisch kann man sagen, dass das zweite Drittel aus wildem Herumraten besteht. Das abschließende Drittel schließlich löst alles auf – recht plötzlich, fast von selbst und schön säuberlich; mit einigen offenen Enden für den Folgeroman. Das hat schon ein wenig von einem deus ex machina, aber darüber kann man bei der Sookie-Reihe hinwegsehen. Dies ist kein anspruchsvoller Roman. Es ist ein Roman mit einer hohen Handlungsdichte und meist hohem Tempo, bei dem man nicht nachdenkt sondern sich unterhalten lässt.

Seltsame Sprünge und Verweise

Ungewohnt sind hingegen ein Paar für mich nicht nachvollziehbare Sprünge, insbesondere in einer Serie, die auch Bekanntes gerne wiederholt. Paradebeispiel: Das Auftauchen von Freyda. Pardon, ich erinnere mich an einige Figuren und Ereignisse, aber Freyda gehört nicht dazu. Ich blätterte mehrfach zurück um zu schauen, was ich da überlesen hatte. Nur hatte ich nichts überlesen. (Hinweis: Freyda ist eine Vampirkönigin mit der Erics Schöpfer ein Heiratsabkommen für Eric geschlossen hatte.) Das störte doch enorm. Auch an anderen Stellen wird es seltsam, ob durch Übersetzung oder schon im Original, weiß ich nicht: einen „besonderen Tag“ setze ich nicht unbedingt mit einem Geburtstag gleich – da gäbe es tausend andere Gründe, aber offensichtlich ist dies intendiert. Was eine Anspielung auf die Bibel soll, sich jemandem zu er kennen zu geben… ganz klar in einem Wort ausgedrückt: HÄ? Ich mag ja durchaus auch anspruchsvolle, nachdenkliche Fantasy aber dies wird durch solche Verweise nicht erreicht, sondern lediglich Verwirrung. Klasse hingegen: der treffend gewählte deutsche Titel.

Immer das Gleiche? Weniger Humor, härtere Sookie

Aber gut, dies sind nur wenige Stellen in einem Roman, der ansonsten durch Handlungsdichte gar nicht zum Nachdenken und Hinterfragen kommen lässt. Insgesamt fühle ich aber auch hier, dass ein wenig die Luft aus der Serie raus ist. Der Plot ist immer ähnlich – zweifellos nicht nur ein Nachteil: Viele Plots die sich ansammeln und am Ende aufgelöst werden, dabei den Gesamtplot der Reihe ein Stück voranbringen. Langsam merkt man auch den Wandel in Sookie, die (nachvollziehbar) abgebrühter wird, dabei aber auch ein klein wenig Humor verliert und sich Ruhe wünscht. Es gibt ein großes Finale am Roman-Ende, aber dies kann ebenso gut als Schwäche angesehen werden, da alles ein wenig zu plötzlich geschieht. Aber erneut: Im Grunde ist man dies von der Serie gewohnt. Die Frage ist eher, wie oft dies gut sein kann und wie oft man im Grunde Gleiches mit geringer Entwicklung genießen kann. Das hat auch Sookie-Autorin Charlain Harris erkannt und angekündigt, dass der nächste Roman mit dem passenden Titel Dead Ever After vermutlich der letzte sein wird. Darauf deutet auch der Abschluss eines Großplots hin; wie sich der Rest entwickelt ist jedoch sehr offen: Soll man den letzten Titel wörtlich nehmen? Und selbst dann gibt es „tot“ und tot.

Sookie brennt langsam aus, auch für die Autorin selbst. Trotzdem bringt auch dieser vermutlich vorletzte Roman handlungsgefüllte Unterhaltung ohne große Tiefe und ist für zwischendrin gut geeignet.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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