Slightly Damned
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Rhea Snaketail, eine Jakkai, wurde ermordet und ist weder gut genug für den Himmel noch böse genug für die echte Hölle. Daher schickt der Tod sie in den Ring der Leicht Verdammten vor dem Höllentor. Dort trifft sie auf den naiven jungen Dämon Buwaro und dessen Familie. Bald gelingt es ihnen, in die Welt der Sterblichen nach Medius zu entkommen, wo sie einen soziophoben Engel aufgreifen und ihr helfen, einen verlorenen Bruder zu finden. Aber hat der Krieg zwischen Himmel und Hölle wirklich jemals geendet?
Der Comic erhölt 8 von 10 Punkten.
"Slightly Damned" spielt in einer fantastischen Welt mit Engeln und Dämonen und nutzt auch die Konzepte von Gut und Böse - die in den Hauptfiguren jedoch ad absurdum geführt werden.
Gut, Böse, Weder Noch
Die Prämisse, weder in Himmel noch Hölle zu landen, gibt es in einigen Geschichten und meist muss irgendwie eine Entscheidung her. Diese unterbleibt hier - stattdessen lernt Rhea im Vorhof der Hölle, dass einige Dämonen zwar wirklich grausam sind, andere hingegen durchaus nett und freundlich - wobei Buwaro, mit dem sie sich anfreundet, eine überaus tragische Vorgeschichte hat, in der auch ein Engel eine Rolle spielt - und Buwaro ist der wohl untypischte Dämon den man sich vorstellen kann: jung, naiv, emotional, meist freundlich. Nach einiger Zeit gelingt den beiden die Flucht nach Medius und hier wird der Trend des "Neutralen" fortgeführt: Sie treffen auf Kieri, einen extrem schüchternen Engel. Nachdem Kieri überzeugt wird, dass die beiden ihr nichts Böses wollen begeben sie sich gemeinsam auf die Suche nach Kieris Bruder, wobei Buwaro und Kieri sich verlieben. Dabei macht nicht nur beider extreme Schüchternheit ihnen Probleme sondern auch die Tatsache dass Himmel und Hölle sich eigentlich im Krieg befanden oder befinden - und die Reaktionen der Menschen reichen ebenfalls von Freundlichkeit bis Panik. Im Hintergrund der Handlung, neben der Suche nach Kieris Bruder und der Reise durch Medius, ist auch noch Rheas Mörder, der weitere Pläne zu haben scheint für die Rheas Tod nur der Anfang war.
Mythologie Medius'
Apropos Hintergrund: Immer wieder scheint die Mythologie der Welt Medius durch, die nicht nur zwischen Himmel und Hölle liegt sondern beispielsweise auch über mehrere Wächter verfügt, über die Jakkai und auch über Feen die man so nicht kennt. Dieses artet nie längere Zeit aus, einige Comics gehen aber in erklärende Details - extrem ärgerlich bei nur einem Update pro Woche (seit Dezember 2011 zwei pro Woche) wenn man die Geschichte weiter lesen will. Hier gibt es viele offene Fragen: Was macht Kieris Bruder? Wo ist er? Wie genau sind Kieri und Buwaro überhaupt nach Medius gelangt? Was plant Rheas Mörder? und viele mehr. Durch die positive Einstellung der drei Hauptfiguren - selbst der oft zynischen und manchmal leicht gemeinen Rhea - behält der Comic dennoch einen sehr lockeren, leichten Ton. Humor entsteht immer wieder durch die Schüchternheit Buwaros und Kieris - und durch die Reaktionen verschiedener Figuren sowie Unerfahrenheit und Unwissen, etwa in Buwaros Kleiderwahl. Auch der manga-artige Stil (der sich seit den ersten Comics 2004 stark verbessert hat) mit großen Augen und überwiegend hellen, freundlichen Farben kommt diesem entgegen und lässt viele Figuren oft süß erscheinen; selbst die übelsten Dämonen haben eine gewisse Knuddeligkeit und sind "menschlicher" als üblich. Wie erwähnt: so klar und eindeutig scheinen sich gut und böse einfach nicht trennen zu lassen.
Ein Webcomic ohne spezifische Zielgruppe, der sich des Themas gut und böse annimmt und Standard-Zuordnungen hinterfragt.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Leseprobe
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