Elfenkind
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Aliénor ahnt nichts von einer Übernatürlichen Welt. Doch bei einem Treffen der "Eternal Romantics" unter dem Kölner Dom werden ihre Freunde auf mysteriöse Art brutal ermordet. Bald darauf erfährt Aliénor von ihrem Retter, dass sie eine Halb-Elfe ist - die Flügel, die ihr plätzlich aus dem Rücken wachsen tun ihr eigenes zur Überzeugung. Sie muss zurück in die Welt der Elfen, denn ihr Vater ist seit Jahren der Oberste Vampirjäger mit einem unversöhnlichen Hass auf alles Übernatürliche.
Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.
"Elfenkind" von Inka-Gabriela Schmidt ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, die einerseits dem Massenmarkt mit Vampiren und Elfen folgt, andererseits aber auch eigene Ideen einbringt. Enormen Tiefgang sollte man nicht erwarten, aber der Roman unterhält (trotz dunkler Passagen) locker-leicht und gut.
Romantic Urban Fantasy & Initiationsgeschichte
Im Kern folgt "Elfenkind" einer verkürzten Initiationsgeschichte: Die junge Aliénor verlässt ihr die ihr bekannte Welt und lernt die Welt des Übernatürlichen kennen. Ihr Vater wird kurzerhand zum Feind: er kann ihr Dasein als Halbelfe nicht akzeptieren und liegt seit Jahren mit der übernatürlichen Welt im Krieg. Aliénors alte Freunde - die "Eternal Romantics" - werden ermordet. Vom alten Leben bleibt so gut wie nichts übrig. Neue Unterstützung findet Aliénor bei ihrem Bald-Geliebten Frédéric, einem Vampir. Nichts wirklich Überraschendes hier.
Supra-Mythologie
Bei der konkreten Ausgestaltung hebt sich der Roman lediglich leicht vom Standard ab: Vampire sind hier zum Beispiel nicht tot, uralt oder unsterblich sondern werden ganz normal geboren - ein anderes Gen macht sie zu Vampiren und auch hier gibt es unterschiedliche Arten. Weitere Wesen wie Elfen und Werwölfe - die bislang nur erwähnt werden - spielen eine bis zum Ende recht unklare Rolle: Apropos Rolle - der größte Fehler des Romans ist einmal mehr im Rückentext. Von einer Prophezeiung ist die Rede zu der Aliénor der Schlüssel sein soll. Ja sicher, die Prophezeiung gibt es und darauf wird es hinauslaufen, aber für DIESEN Roman spielt sie kaum eine Rolle. Für den nächsten wird sie es sicher, denn (oh Wunder!) am Ende entdeckt dass nicht nur die Vampire von einer Prophezeiung wissen.
Verrate ich zu viel? Wohl kaum. "Elfenkind" ist geradlinig und in dieser Hinsicht auch vorhersehbar: zuletzt kommt doch wieder der strahlende Retter und so weiter - das Muster kennt man. Der Stil hat noch einige ecken, aber der Roman kann trotzdem gut unterhalten.
Romantik und Gewalt
Ein Hauch von Romantik oder gar Erotik verspricht bereits das Cover, für das Lob gebührt: es gelingt, eine eher zerbrechliche Elfe darzustellen. Die Romantik ist in diesem Roman sehr direkt, oft durch die Gedanken der Figuren, und tendiert mehr zu konkreter Erotik als zu einem langen Dahinschwelgen. Der Körper spielt dabei eine relativ geringe Rolle. Anders bei der Gewalt: Hier schwankt der Roman zwischen ebenfalls konkreter Direktheit (z.B. ausgerissener Flügel) und Ausblendung (z.B. der Tod von Aliénors Freunden). Auch wenn sich Innovation hier in Grenzen hält, so gibt es doch den ein oder anderen frischen Touch.
Ein Roman, der im Wesentlichen dem Mainstream Paranormaler Romanzen folgt, aber ein paar eigene, sachte Akzente setzt. Lockere Unterhaltung für Zwischendurch.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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