Buch-Cover, Barbara Monajem: Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Originaltitel: Sunrise in a Garden of Love and Evil [AME]
Übersetzer: Nicole Friedrich
Genre: Phantastik
Verlag: Knaur
Seiten: 443
Erschienen: 11/2010 (Original: 2010)
ISBN: 978-3-426-50802-2
Preis: 9,95 Euro (Softcover)
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Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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Vampir zu sein hat einige Vorteile. Die geradezu unwiderstehliche Anziehungskraft auf das andere Geschlecht gehört für viele dazu - für Ophelia jedoch ganz sicher nicht. Von Männern hat sie die Schnauze voll: Um sie herum benehmen sich die meisten wie die letzten Idioten. Einige werden auch rabiat - aber, und hier wären wir wieder bei den Vorteilen von Vampiren - Ophelia kann sich ja durchaus wehren.

Das sieht der Police-Detective Gideon O'Toole ganz anders. Als er hört, dass jemand eine tote Katze auf Ophelias Türschwelle hinterlassen hat, will er sie unter Polizeischutz stellen. Schnell bereut Ophelia, überhaupt die Polizei gerufen zu haben - aber jemand hat nun einmal ihren innig geliebten Garten verwüstet. Wenn dieser Detective wenigstens nicht so attraktiv wäre...

Bald versuchen sowohl Ophelia und Gideon den Verantwortlichen zu finden, inmitten von Polizei und Unterwelt, die sich miteinander arrangiert haben (und im Fall der Unterwelt auch mit den Vampiren). Ist es Constantine, der erst vor kurzem in einem Mordfall laufen gelassen wurde? Ophelias drogensüchtiger Nachbar? Oder der Gärtner - wobei nein, die Gärtnerin ist ja Ophelia.

Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.

Anspruchslos aber flott und amüsant

"Verrückt nach einer Vampirin" ist ein anspruchsloses Buch, macht dies aber mit anderen Qualitäten absolut wett: es ist amüsant und flott und hat stets eine gewisse Spannung ohne in den "thrill" eines Krimis zu überdrehen. Der Stil ist einfach - kritisch mag man auch anführen: voll von Klischees. Die Zusammenarbeit von Unterwelt und Polizei; die eher träge Polizei an sich; der übereifrige aber rechtschaffene Detective und so weiter... Spannend im Sinne von Unvorhersehbarkeit ist dieser Roman ganz sicher nicht - und auch die Action nimmt nur geringe Teile ein. Macht aber nichts.

Hauptkritikunkt: "Unechte Vampire" und geringe Phantastik

Mancher hingegen wird kritisieren, dass die Vampire nicht "echt" sind. Was heißt "nicht echt"? Es heißt hier schlicht, dass es keine untoten Blutsauger sind. Blut saugen sie durchaus, aber sie leben und sind schlicht das Produkt einer Gen-Varianz - welche die meisten vampirtypischen Merkmale hervorruft. Insgesamt schlägt "Verrückt nach einer Vampirin" damit also die "wissenschaftliche" Linie der Erklärung ein. Persönlich gefällt mir dies nicht immer, aber ich kann damit durchaus leben; gleiches gilt für die Abwesenheit anderer phantastischer Elemente, die hier mittels Rückendeckung aus der menschlichen Unterwelt ersetzt werden.

Ungewöhnliche Ideen

Die Vampire hier sind also anders - besonders Ophelia. Wer hat denn schon von einer Vampirin gehört, die einen Gärtnereibetrieb führt und sich in Gärten geradezu verliebt? Üblicherweise interessieren sich Vampire eher wenig für Pflanzen (sofern es nicht gerade Knoblauch oder Weißdorn ist). Auch die Verbindung zur Großkriminellen Unterwelt ist in einer freunschaftlich-schutzbedürftigen Form nicht üblich - eher als Partner, wie es eine weitere Vampirin als Nachtclubbesitzerin anstellt. Hier passt es jedoch in den "low fantasy" Hintergrund: Irgendwie müssen sich Vampire verstecken und ihre Taten vertuschen, wenn sie doch einmal in Rage geraten; wer ist da eher geeignet als die Unterwelt?

Romanze und Krimi

Neben einer guten Prise Humor und einem kleinen Schuss Phantastik gibt es vor allem Elemente von Romanze und Krimi. Wer hätte bei diesem Titel auch keine Romanze erwartet? Natürlich verliebt sich Gideon in Ophelia und Ophelia in Gideon und nebenbei noch einige Nebencharaktere ineinander. Ebenso natürlich ist das Ganze nicht so einfach: Ophelia hat die Schnauze voll von Männern - und dann auch noch dieses Vampir-Problem dass einige ganz irre macht und andere schreiend davon laufen lässt.

Der Krimi-Teil besteht wiederum darin, den Verantwortlichen zu finden. Dass die Anschläge auf Ophelia zusammenhängen wird schnell klar - und meiner Meinung verrät sich die Verantwortliche Person sogar schon auf den ersten Seiten. Man mag ein wenig miträtseln aber echte Detektivarbeit findet nur marginal statt.

Fazit: Temporeicher Humor mit Beilagen aus anderen Genres

Der Roman lebt in erster Linie von temporeicher Erzählung und dem Humor. Enttäuschen wird er jene, die "echte Vampire" suchen. Davon gibt es allerdings auch schon mehr als genug. Natürlich wird das Rätsel am Ende gelöst; natürlich gibt es (fast) allseitig ein Happy End. Anspruch kann sich der Roman nicht auf seine Flagge schreiben, wohl aber locker-leichtes und amüsantes Lesevergnügen "mit Biss". Für Zwischendurch absolut zu empfehlen.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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