Vampirgeflüster
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Nachdem die Vampire seit einiger Zeit offiziell zur Weltbevölkerung gehören, treten nun auch die Werwölfe und andere Gestaltwandler an die Öffentlichkeit. Wen wundert es wirklich, dass sie nicht nur mit offenen Armen begrüßt werden? Andererseits: immerhin leben diese Wesen zweifelsohne noch. Doch bald schon kommt es zu einem grausamen Mord an einer Gestaltwandlerin auf dem Parkplatz von Sookies Arbeitsplatz – und im Hintergrund wartet eine Gruppe uralter Wesen auf den richtigen Zeitpunkt für einen Angriff…
Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.
Sookie-Fans: zupacken, lesen, nächstes Buch wollen.
Der neunte Roman um Sookie Stackhouse und die Vampire (sowie eine ganze Menge anderer Wesen) ist längst nicht mehr zum Einstieg geeignet. Zwar rekapituliert die Autorin unaufdringlich bereits geschehenes, jedoch hängen so viele Handlungsstränge mit einigem Hintergrund in den Roman hinein, dass von einem Beginn mit diesem Buch nur abgeraten werden kann.
Auch dieser Roman ist packend - leicht gestört dadurch, dass ein und dieselbe Information gleich zweifach im Buch wiederholt wird und auch nicht mehr als erneuter Gedankengag durchgeht; eine kleiner Ausrutscher der Autorin. Ebenso war der Mörder der Wandlerin für mich sehr früh klar: Schon bei der Entdeckung gab es einen Hinweis der mich förmlich Ansprang - und am Ende sollte ich auch recht bekommen; es war genau wie vermutet. Naja, zumindest zum Teil. In keinem Fall jedoch störte dies: es blieb bis zum Ende interessant. Am Ende gibt es jedoch ein ganz neues Niveau der Katerstimmung. Ziemlich vernichtende Niederlagen oder Probleme ist man von der Reihe gewohnt - das Ende ist zwar positiv, hat aber immer auch ein ganz neues, riesiges Problem. Diesmal erreicht der Pyrrhussieg ganz neue Dimensionen - auch wörtlich. Denn dass Sookies Elfen-Verwandtschaft hinter den geheimen Mächten steckt kann problemlos verraten werden – wen gäbe es denn sonst noch?
Das Verhältnis zwischen Vampiren und Elfen ist in der Reihe ja schon immer angespannt; Werwölfe und Vampire haben ebenfalls ihre Differenzen. Nachdem sich die Wer-wesen nun offenbaren kommt es zu Reaktionen der normalen Bevölkerung und es ist klar, dass diese das zentrale Element des Romans sind - immerhin ist auch der erste Mordfall in diesem Licht zu sehen. Plotlinie Nummer zwei dreht sich um die Elfen: Etwas bahnt sich an und wer ist in der Schusslinie? Richtig: Sookie. Den dritten Handlungsfaden bringen die Vampire ein - dies ist immer noch die "Southern Vampire Mystery" Reihe, wenn man auf den Originaltitel schaut. Eric etabliert seine Macht unter dem neuen Regime und wendet sich - Erinnerungen wiederhergestellt - seiner Geliebten in spe zu (Sookie) mit all den bekannten Problemen. Hier ist natürlich auch das bekannte erotische Element zu finden, wobei die Beziehung zwischen Eric und Sookie stets problematischer zu werden scheint.
Elfen, Werwölfe, Vampire, und eine Telepathin... langsam wird es viel, was abläuft. Mit der Werwolf-Offenbarung lässt Harris eine lange schwelende Zündschnur den Sprengstoff erreichen und entfernt Hintergrundspannung. Einige lang andauernde Handlungen kommen zu einem Abschluss. Diese "Entschlackung" tut der Reihe vermutlich gut und bewahrt sie vor einem Abdriften in viel zu viele Teilhandlungen, der sie schon gefährlich nahe kam: man denke einfach einmal nach, wie viele unterschiedliche Probleme die Protagonistin inzwischen hatte, die alle immer wieder rekapituliert wurden.
Fazit: Ein Sookie-Roman der kein neues Highlight bildet aber nur kurz schwächelt und jedem Fan nahe gelegt werden sollte.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Leseprobe
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