Kleine Freie Männer
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Tiffany Aching lebt zusammen mit ihrer Familie seit Generationen auf ihrer Farm im Gebiet namens "Chalk". Und sie hat aus diversen Gründen beschlossen, eine Hexe zu werden. Das Zeug dazu scheint sie mitzubringen, aber Kreide ist einfach zu weich, um eine Hexe auszubilden, wie Miss Tick meint.
Das kümmert solche Dinge wie das Schicksal freilich wenig. Eines Tages taucht ein seltsames Ungeheuer im Fluss auf. Tiffany greift beherzt ein. Um genauer zu werden: sie schlägt zu. Mit ihrer Bratpfanne. Damit ist es jedoch längst nicht ausgestanden: Die Wee Free Man ("Freie Kleine Männer") - Kobolde, die aufgrund ständiger Trunkenheit und diverser anderer Dinge aus dem Feenreich verbannt wurden - tauchen auf. Was erstaunlich ist: Sie helfen Tiffany, wo sie können. Für Miss Tick unbegreiflich. Diese spürt einen stärker werdenden Riss zwischen zwei Welten und bricht auf, um Hilfe zu holen, Tiffany alleine und mit Anweisungen zurücklassend.
Diese Anweisungen verlieren spätestens dann an Bedeutung, als Tiffanys Bruder entführt wird. Von den Wee Free Men erfährt sie, dass die KÖNIGIN daran Schuld ist. So beginnt schließlich eine Verfolgung in die albtraumhafte Traumwelt der Königin - zusammen mit einem ganzen Stamm von streitlustigen Wee Free Men. Und natürlich einer Bratpfanne.
Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.
Gelesen wurde das englische Original.
Ich mochte die Hexen Pratchetts nie sonderlich (sieht man einmal von "Wyrd Sisters" ab, was jedoch andere Gründe hatte). Zumindest nicht im Vergleich zu anderen. Tiffany bildet hier eine riesige Ausnahme, vielleicht deshalb, weil sie noch keine "echte" Hexe ist, sondern es sich einfach in den Kopf gesetzt hat, eine zu werden. Aus sehr... widersprüchlichen Gründen, wie der Leser erfahren wird. (Aus naheliegenden Gründen, verrate ich die Gründe hier nicht.) Für Witz ist stetig gesorgt, oftmals in Form von Anspielungen auf andere Werke, wie etwa Moby Dick, blau leuchtende Schwerter bei Anwesenheit bestimmter Personen (Herr der Ringe / Der kleine Hobbit) oder aber auch in Form von "schlechter Poesie" als Waffe und vieles mehr.
Für die Übersetzung ist einiges Negatives zu erwarten. Allein der Name "Aching" ist als Wortwitz unübersetzbar ("I am Aching all over" - "Mein ganzer Körper schmerzt") oder zumindest nicht direkt. "Ich bin ganz und gar Schmerz" klingt im Vergleich einfach seltsam. Auch die Nac Mac Feegle / Wee Free Men mit ihrer Eigenart - schottischem Dialekt - dürften zu ungewohnten Problemen führen. Ich bin gespannt, welchen Dialekt, sie im Deutschen verpasst bekommen oder wie die Übersetzung gelöst wird.
Das Lesen des Buches hat mir trotz kleinerer Schwachstellen mit zu viel Grübelei/Wiederholung großen Spaß gemacht, von daher kann ich es Pratchett-Fans nur empfehlen. Einsteigern nicht, denn ohne zu wissen, was eine Hexe auf der Scheibenwelt ausmacht, würde doch einiges verloren gehen.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- Es war eine unbegrenzte Anzahl von keinen Antworten vorhanden. ("There were unlimited supplies of no answers at all.")
- "Siehst du ihre Schwerter? Sie leuchten blau, wenn Anwälte in der Nähe sind." ("See their swords? They glow blue in the presence of lawyers.")
- "Nae quin! Nae king! Nae laird! Nae master! We willna' be fooled again!"
- Leute die sagen "Mögen alle deine Träume wahr werden", sollten versuchen, für fünf Minuten in einem zu leben. ("People who say things like 'may all your dreams come true" should try living in one for five minutes.")
Diese Rezension bewerteten 35 positiv und 8 negativ. (18915 Leser bisher.)
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