Der Ritt nach Narnia
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Bree, das Pferd, wurde als Fohlen aus Narnia entführt und lebt seitdem in Sklaverei in den Ländern weit im Süden. Auch dass er es zu einem edlen Kriegsross gebracht hat, hilft ihm nicht, die Trauer über die Gefangenschaft zu vergessen. Als sich ihm die Gelegenheit bietet, spricht er daher Shasta an - denn Bree ist ein Sprechendes Pferd. Gemeinsam könnten die beiden aus der Sklaverei entkommen: Shasta soll sowieso verkauft werden, ohne Pferd käme er auf einer Flucht jedoch nicht weit; Bree hingegen käme ohne Reiter nicht weit, denn jeder würde ihn einfangen wollen.
Die beiden setzen ihren Plan in die Tat um und bald beginnt der lange Ritt nach Narnia. Währenddessen müssen sie feststellen, dass sie mit ihrer Flucht nicht allein sind. Neben ständig auftauchenden Löwen macht ihnen noch etwas anderes Sorgen: Der Kronprinz der südlichen Lande hat es sich in den Kopf gesetzt, Königin Susan von Narnia zu heiraten - und diese ist nicht gerade begeistert. Für den Prinzen kann dies nur eines bedeuten: Krieg - und so kommt es, dass die Flucht der Freunde bald nicht mehr nur eine Flucht ist sondern auch ein Rennen: der König von Archenland muss vor einem Überfall gewarnt werden.
Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.
Dies ist das erste Narnia-Buch, das nicht direkt mit Kindern unserer Welt zu tun hat. Peter und seine Geschwister kommen dennoch vor, denn während ihrer Regentschaft spielt der Roman und auch Hinweise auf das vorige Buch finden sich in direkter Weise: der Titel wird erwähnt und für die dortigen Ereignisse empfohlen; auch ansonsten spart der Erzähler nicht mit Referenzen und Vergleichen zur echten Welt. Den ersten und zweiten Band zu lesen ist vor diesem nicht übermäßig wichtig: lediglich die Rolle Aslans ist dann unklar.
Zusammenfassend hat mir dieses dritte Buch Narnias deutlich besser gefallen als das zweite. Es wirkt weniger gehetzt, es passiert nicht alles so, wie es gerade passieren muss. Wobei das eigentlich nicht stimmt, denn natürlich stolpert Shasta in die heimlichen Kriegsplanungen der Südländer hinein. Dies geht ein wenig ins Genre der Romanze, zusammen mit anderen Gefahren, die zu bewältigen sind. Dennoch wirkt das Ganze nicht wie eine Prophezeiung, die nur so ablaufen konnte - denn dies tat der zweite Teil meines Erachtens. Eine Prophezeiung gibt es zum Schluss dennoch – nun gut, ab einem gewissen Punkt war etwas in dieser Art abzusehen.
Der Grundplot ist einfach: Versklavter Junge brennt durch, diesmal nicht mit einem Freund sondern mit einem Pferd. Das große Abenteuer lockt und zurückgelassen wird nichts. Der Zielgruppe Kinder und Jugendliche wird weiter treu geblieben: Heimweh ans Meer oder die gewohnte Umgebung kommt ebenso wenig auf wie Zweifel an den Handlungen. Auch beim Auftauchen eines Doppelgängers ist Shasta ziemlich einfältig und stellt erst zum Schluss fest, was aufmerksamen Lesern schon vorher klar ist. Dies ist ein Klischee-Plot (und vertraute Konstellationen aus Bibel, Fabel und vielem mehr finden sich allüberall). Aber ganz ehrlich: Er macht mir hier nichts aus. Der dritte Teil der Narnia Reihe ist zweifelsohne ein Kinderbuch ohne allzu großen Anspruch und ohne Innovationen - aber gut zum Lesen zwischendurch. Mein größter Kritikpunkt: der deutsche Titel. Schön, dass man am hier die Zugehörigkeit zur Serie erkennt. Aber "The Horse and His Boy" - "Das Pferd und sein Junge" klang doch viel interessanter.
Fazit: Nicht zu anspruchsvolle Lektüre für Zwischendurch - und ein gutes Kinderbuch, nicht nur für jene, die davonlaufen wollen.
Ich las die Englische Ausgabe mit der ISBN 0-26-167048-4.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- [In] Calormen ist Geschichtenerzählen etwas, das einem beigebracht wird, ebenso wie englische Jungen und Mädchen Aufsätze zu schreiben lernen. Der Unterschied ist, dass Leute die Geschichten hören wollen, ich aber niemanden kenne, der die Aufsätze lesen will. ([In] Calormen, story-telling[...] is a thing you're taught, just as English boys and girls are taught essay-writing. The difference is that people want to hear the stories, whereas I never heard of anyone who wanted to read the essays.)
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